Was bedeutet Yoga für mich

Viele von uns denken bei Yoga an biegsame Schlangenmenschen, abgefahrene Esoteriker oder nur ein langweiliges Dehnen oder ähnliches. Und ich muss zugeben, dass mich die ganzen Bilder von Yogis auf Instagram auch sehr begeistern und mich  dazu inspirieren, einige dieser Körperhaltungen zu üben.


Doch Yoga ist so viel mehr als die Asanas. Die meisten Yogaschüler und so auch ich kommen über diese Körperhaltungen auf den Yogaweg, um dann festzustellen, dass diese Bewegung im Einklang mit dem Atem so viel mehr macht mit uns. In der Yogaphilosophie sind die Asanas nur ein kleiner Teil neben Meditation, Yamas und Niyamas (Umgang mit anderen & der Umgang mit sich selbst), Atemübungen usw. Und auch ich genieße nach wie vor das Gefühl, wenn ich täglich auf meiner Matte von einer Asana in die nächste fließe.

Im Yoga sagt man absichtlich nicht „machen“ oder „trainieren“ sondern „üben“. Weil es sich von Tag zu Tag anders anfühlt, andere Dinge möglich sind und auch mal nicht möglich sind. Wenn wir achtsam üben und uns dann nicht quälten, sondern annehmen, können wir sehr viel auch über unsere Matte hinaus in unser Leben mitnehmen. Und es geht ja auch nicht darum, dass man den tollsten Kopfstand kann, sondern wie sich unser Körper darin fühlt und was diese Körperhaltungen auch mit unserem Geist und der Seele machen. 


Ich habe durch Yoga so wahnsinnig viel über mich gelernt. Vor allem geduldig mit mir selbst zu sein und den momentanen Ist-Zustand anzunehmen und liebevoll mit mir umzugehen. Das schließt ja nicht aus, dass man offen für Veränderungen ist und seine Ziele verfolgt. Denn vor allem ist im Yoga ein flexibler Geist auch sehr wichtig, um das große Ganze zu sehen und nicht nur seinen eigenen Blickwinkel. Und auch mir fällt es nicht immer leicht, denn jeder Tag ist anders und es gibt auch Tage, da habe ich gar keine Lust zu üben. Meistens mache ich es dann so, dass ich nur ein paar Sonnengrüße mache und dann kommt die Freude über mich und ich bin motiviert weiter zu üben.  Oder wenn ich genug habe, dann höre ich auch einfach auf und mache dass worauf ich Lust habe. Durch meine Yogapraxis habe ich meine Stärke und Standfestigkeit zurückbekommen. Yoga gibt mir Halt und Sicherheit und wenn ich es schaffe ganz im Hier und Jetzt zu üben, geht das auch oft in einen meditativen Zustand über.

 

Die Yogabranche boomt derzeit, weil durch den Stress in der Arbeit etc. alles von Entschleunigung und Achtsamkeit spricht. Und ich glaube auch, dass Yoga sehr vielen Menschen dabei helfen kann, wieder mehr zu sich selbst zu finden und zu sich selbst zu stehen, wenn man für sich die richtige Art gefunden hat Yoga zu üben. Aber ich respektiere es auch völlig, wenn Freunde sagen: „Also Yoga ist so gar nichts für mich!“, denn jeder Mensch ist anders und das ist auch das Tolle daran. Es wäre ja auch extrem langweilig, wenn jetzt die ganze Gesellschaft nur noch Yoga übt… wo bleibt denn da die Vielfalt an Möglichkeiten?  =) 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0